Blumslay Aussichtspunkt

Die „Blumslay“ ist seit Jahrhunderten ein beliebtes Wanderziel als  Aussichtspunkt. Ein literarisches Denkmal hat der in Winningen geborene Pfarrerssohn Albrecht Schöler der “Blumenlei”in seiner romantischen Erzählung “Weinlese”  gesetzt. “….Das alles lässt sich vom Felsen der Blumenlei erschauen. Er ist aber auch den Bewohnern von Winningen ein Lieblingsplätzchen und wird besonders im Frühling besucht. Dann ist’s unten in  der Obst-Ebene eine herrliche Blütenpracht. All die Bergfelsen sind mit frischem Grün durchflochten und auf der „Blumenlei“ duften die frühesten Wildrosen und blühen Feldblumen in großer Zahl.Dort lagerten die lustigen Felsgäste: Doctor und Pfarrer, Bürgermeister und Steuereinnehmer mit Frauen und Kindern  bunt gemischt unter den alten Eichen, und schlürften zuerst den Kaffee, der an einem großen Feuer gebraut wurde……. Zuletzt  aber werden aus dem kühlen Gebüsch die Weinkrüge hervorgelangt  und köstlicher Maitrank präpariert. Denn in dem Gebüsch hinter dem Felsen sprießt der der duftende Waldmeister und alles andere würzige Maikraut in reicher Fülle.

Dieser Aussichtspunkt ist besonders trocken, d.h. niederschlagsarm und durch die Sonne speichernden Felsen von der Wärme verwöhnt. Ideale Bedingungen für den Ameinsenlöwen, dessen Schlupflöcher man in den rückwärtigen Felsen sehen kann. Uhu, Bussard, Schlingnatter, westl. Smaragdeidechse, Wimper-Perlgras, Dach Hauswurz, Graslilie, scharfer Mauerpfeffer, Färberwaid, Ginster, stinkende Nieswurz, Skabiosen Flockenblume, Natternkopf, Habichtskraut Felsenbirne, blutroter Storchschnabel und mehr, gibt es hier zu entdecken.

Die Mauereinfassung an dieser Stelle ist vor mehr als 100 Jahren entstanden.

Nebenan befindet sich die Gustav-Richter-Hütte, benannt nach dem ehemaligen Gemeindediener und „Flurschütz“ (1878 bis 1954). Gustav Richter oblag unter anderem die Aufgabe des „Ausschellers“. Mit einer Glocke (Schelle) ausgerüstet gab er an markanten Plätzen den Bürgern des Ortes Neuigkeiten und amtliche Bekanntmachungen kund. Außerdem war er als „Mundartdichter“ für das Verfassen zahlreicher volkstümlicher Gedichte über die Grenzen Winningens hinaus bekannt. Außerdem sorgte sich Richter ehrenamtlich um die Instandhaltung und Pflege der Wanderwege, bemühte sich nachhaltig um die Aufstellung von Ruhebänken an geeigneten Stellen und letztlich – auf eigene Initiative – um die Errichtung einer Schutzhütte, die heute seinen Namen trägt. Damit die Schutzhütte für Besucher einen ansprechenden Anblick bietet sowie ihren Nutzen erfüllen kann, haben sich vor Jahren die „Kameraden der Altersabteilung des Löschzuges der Freiwilligen Feuerwehr Winningen“ zur Aufgabe gemacht, Hütte und Umfeld zu pflegen.

 

Uhlen im Sommer
Die Nebel im Tal, die Autos in der Sonne
Mosel-Apollo an einer Flockenblume an der Blumslay. Foto: Lammai