Der Distelbergerhof

Der Distelberger Hof „auf dem Winninger Berg“ war viele Jahrhunderte im Besitz adeliger Familien, die damit zugleich größter Ackerlandbesitzer der Gemeinde waren. 1446 gehört der Hof Heinrich von Arsburg, wohnhaft zu Boppard, möglicherweise zusammen mit Johann und Cunzen Hillen, Kirchmeister zu Monreal. Es folgen 1491 Johann und Margret von Schwalbach, 1550 Johann und Reinhard Breder von Hohenstein. Johann Breder war 1546-1560 Vogt in Winningen und hatte zusammen mit seinem Bruder eine Schäferei auf dem Hof eingerichtet.
1640 ist Ruprecht Boos von Waldeck (†1605, verheiratet mit Agnes Brederin) zusammen mit einem Bruder Besitzer des Distelberger Hofes, 1681 Ägidius Dumée, Ratsherr zu Koblenz (Anteil von Wilhelm Friedrich von Dormentz u.a.). 1688 verkaufen Franz Mühl von Ulmen und dessen Ehefrau Anna Margarethe, eine geborene Boos von Waldeck ihren Anteil an Martin de Potesta und Anna Maria de l‘ Eau sowie an Johann Matthias Bacques.
Diesen Erwerb macht ihnen jedoch Freiherr Karl Anton Ernst zu Eltz-Kempenich in einem Prozess streitig und lässt sich 1714 die Rechtmäßigkeit seiner Besitzergreifung notariell bestätigen. Von der Familie Eltz-Kempenich erwirbt 1805 der damalige Mithofpächter Conrad Dötsch das Anwesen für 7.950 Florin.
Der Hof und das gesamte Ackerland waren wie bei den Weinhöfen in alter Zeit an Pächterfamilien verpachtet, die das Gut verwalteten und einen entsprechenden Pachtzins an die jeweiligen Besitzer abzuliefern hatten. Um 1600 werden Mitglieder der Familie Zils mehrfach als Hofmänner genannt. 1666 ist Matthes Simonis, 1715 Jakob Simonis und 1754 Matthias Schiffer „Hofmann“, 1781 Philipp Heinz, seit 1800 Conrad Dötsch zusammen mit Matthes Heinz, einem Sohn des Philipp Heinz.
Die Gesamtfläche des Ackerlandes wird 1795 mit 250 Morgen angegeben. Daraus waren in guten Jahren unter anderem um die 40 Malter Korn zu erwirtschaften. Näheres ist aus dem letzten Pachtbrief („Beständerbrief*) zu erfahren, der bei Übergabe des Hofes am 20. September 1791 an Pächter Matthias Heinz ausgestellt wurde. Demnach ist der Hof in gutem Zustand zu halten und die Pacht von 24 Malter Korn jährlich einmal an Martini (11. November) nach Koblenz zu bringen. Auch ist Heinz verpflichtet, jährlich fünf Führen mit einem vierspännigen Wagen nach Plaidt, Kettig und Koblenz durchzuführen. Er hat den Hof gegen alle Ansinnen der Winninger zu verteidigen und – solange er noch unverheiratet ist – seine jüngeren Geschwister zu versorgen bis sie erwachsen sind.Der Hof und das gesamte Ackerland waren wie bei den Weinhöfen in alter Zeit an Pächterfamilien verpachtet, die das Gut verwalteten und einen entsprechenden Pachtzins an die jeweiligen Besitzer abzuliefern hatten.
Um 1600 werden Mitglieder der Familie Zils mehrfach als Hofmänner genannt. 1666 ist Matthes Simonis, 1715 Jakob Simonis und 1754 Matthias Schiffer „Hofmann“, 1781 Philipp Heinz, seit 1800 Conrad Dötsch zusammen mit Matthes Heinz, einem Sohn des Philipp Heinz.Die Gesamtfläche des Ackerlandes wird 1795 mit 250 Morgen angegeben. Daraus waren in guten Jahren unter anderem um die 40 Malter Korn zu erwirtschaften. Näheres ist aus dem letzten Pachtbrief (Beständerbrief**) zu erfahren, der bei Ubergabe des Hofes am 20. September 1791 an Pächter Matthias Heinz ausgestellt wurde. Demnach ist der Hof in gutem Zustand zu halten und die Pacht von 24 Malter Korn jährlich einmal an Martini (11. November) nach Koblenz zu bringen. Auch ist Heinz verpflichtet, jährlich fünf Fuhren mit einem vierspännigen Wagen nach Plaidt, Kettig und Koblenz durchzuführen. Er hat den Hof gegen alle Ansinnen der Winninger zu verteidigen und – solange er noch unverheiratet ist – seine jüngeren Geschwister zu versorgen bis sie erwachsen sind.
Im 19. und 20. Jahrhundert wechseln die Besitzer mehrfach. Um 1900 ist auf dem Distelberg auch eine Gastwirtschaft eingerichtet, bis der Hof 1913 an August Horch, den Autopionier (AUDI), versteigert wird. Vorausgegangen waren zwei Brände im Jahre 1910, wobei beim ersten Brand die Hintergebäude mit Scheunen eingeäschert wurden und beim zweiten am 28. Oktober das Wohnhaus bis auf das untere Stockwerk niederbrannte. Horch unterhielt hier u.a. eine verlustreiche Hühnerzucht und verkaufte Eier. Eine Idee – die aber nie verwirklicht wurde – war eine Seilbahn mit der die Eier vom Berg nach Winningen transportiert werden sollten. Von Horch´s Tochter Anneliese hieß es damals:„Horch, was kommt vom Berg der Distel, das ist die Liesel mit dem Eierkistel.“
Heute ist der Hof im Besitz der Familie Denkhaus/Kornes. Die sorgfältige Heranführung talentierter Nachwuchspferde an den Sport , die zum Teil selbst gezüchtet sind, ist ein Hauptanliegen des Ausbildungsstalls. Ein weiterer Betriebszweig ist die Reitschule, mit einer ganzheitlichen Betreuung von Pferd und Reiter, von jung bis alt.
Distelbergerhof Zeichnung um 1900
Distelbergerhof - Luftaufnahme: Foto: Mahlow
Schulbetrieb. Foto: Distelbergerhof
Ausbildungshof und Reitschule. Foto: Distelbergerhof
Dressursieg. Foto: Distelbergerhof