Die in den Weinbergen vorkommenden Arten sind an einen durch Wärme und Trockenheit begünstigten Lebensraum angepasst. Es handelt sich um wärme- und trockenheitsliebende Arten, deren Hauptverbreitungsgebiet oft im Mittelmeerraum liegt. Viele Arten wurden wahrscheinlich mit der Weinrebe von den Römern nach Mitteleuropa eingeschleppt. Die Bedingungen sind für sie auf den wärmebegünstigten Moselhängen ideal. Es gibt kaum schattige Bereiche und der dunkle Schieferboden sowie die Felsen und Mauern erhitzen sich schnell und speichern zusätzlich Warme, die sie in der Nacht abgeben.
Die hier lebenden Tierarten benötigen außerdem fast ausnahmslos einen Wechsel von offenen und bewachsenen Lebensräumen. Das in den Weinbergen vorhandene Mosaik aus Rebfächen, Brachen, Mauern, Felsen und unterschiedlich stark bewachsenen Trockenbiotopen eignet sich hierfür ideal. Die offenen Stellen werden als Sonnenplatz, zur Paarung oder Fortbewegung genutzt, die bewachsenen als Rückzugsort, Versteck, zur Nahrungsaufnahme und Uberwinterung.
Durch das warm-trockene Klima und das Mosaik an verschiedenartigen Teillebensräumen gibt es in den Weinbergen an der Mosel eine sehr hohe Artenvielfalt. Bei manchen Arten handelt es sich um Relikte aus vor- oder nacheiszeitlichen Wanderungen. An der Mosel finden sich noch viele stabile Populationen von in Deutschland seltenen und teilweise stark gefährdeten Arten. Dazu gehören Tierarten wie Mosel-Apollofalter, Orion-Bläuling, Smaragdeidechse und Zippammer und Pflanzenarten wie Farber-Waid, Dach-Hauswurz und Diptam. Wegen der akuten Bedrohung des kleinen Bläulings wurde in 2018 ein Projekt zur Erhaltung der Art gestartet. In Rheinland-Pfalz kommt der Fetthennen-Bläuling nur noch an vier Stellen vor darunter bei Hatzenport an der Terrassenmosel.
Anzutreffen sind u.a.: Mauereidechse, Schlingnatter, auch hier und da die Ringelnatter, die rot- oder blauflügelige Ödlandschrecke, Greifvögel wie Rot- und Schwarzmilan, sowie der Uhu.
Mehr zur Artenvielfalt?
https://www.lebendige-moselweinberge.de/doc/dlr_edvedm.pdf
https://www.lebendige-moselweinberge.de/doc/dlr_apollofalter.pdf