Hof Kloster Maria Laach

Den ersten konkreten Nachweis über Besitz der 1093 von Pfalzgraf Heinrich gegründeten Abtei Maria Laach überliefert eine Urkunde, die man in die Zeit zwischen 1127 und 1152 datieren muss. Mit Ausstellung dieses Dokumentes schenken „Wescelo“ von Winningen und dessen Ehefrau Ruzela dem Kloster einen Weinbergsanteil am „Benstal“ (Bingstel). 

Das Kloster besaß bereits im Jahre 1138 mehrere Weingärten auf Winninger Gemarkung, denn damals wurden dessen Besitzungen, darunter „vinea in Winningen“, von Papst Innocenz 11. bestätigt. Neun Jahre später erfolgte eine erneute Bestätigung durch Papst Eugen III. 

1232 verzichtete Heinrich Graf zu Sayn zu Blankenberg auf alle Abgaben und Rechte, welche ihm aufgrund der Vogtei und der noch älteren Pfalzgrafenrechte an den Gütern des Klosters Laach zu Winningen zustanden. Gut zwei Jahrzehnte später genossen die Laacher Benediktinermönche noch den Winninger Wein, ehe sie ihren gesamten Winninger Besitz (einen Hof, Zinsen, Felder, Weingärten und alle übrigen Güter“) 1256 an die Benediktinerabtei Groß Sankt Martin zu Köln für 107 „Kölner Mark“ verkauften. 

Erst 445 Jahre später erwarb das Kloster erneut Grundeigentum in Winningen, obwohl es nun eigentlich verboten war, Güter an Auswärtige zu verkaufen. Dennoch verkauften die Winninger Eheleute Hugo und Margaretha Claas dem „Gotteshaus zum Laach“ 1701 ein neu erbautes Haus in der Wolfergasse, gleich neben dem gemeinen Thor, die Wolferpforte genannt. Mit dem Kauf übernahm das Kloster auch einen jährlichen Hauszins von 27 ½ Albus, der an die Almosenkasse zu zahlen war. 

Die zum Besitz gehörenden Weingärten lagen in den Distrikten „im Taubesberg“, „im Rosenberg“, „über dem Zweig“, auf dem „Destental“ und im „Göttgenberg“. Die dazugehörenden Felder lagen „aufm Acker, aufm Schangert [Schaubert] und in den Auen“. In den nächsten Jahren kaufte das Kloster weitere Weingärten, so 1703 den vierten Teil eines Wingerts „in Hinterstalls Graben“ und 1707 einen Wingert „im Geißen“ mit 3.600 Stöcken für 450 Reichstaler.

Großen Ärger bekam das Kloster mit dem damaligen Winninger Amtsverwalter Gerstlacher in den Jahren 1774/75. Gerstlacher hatte sich die alten Kaufbriefe genauer angesehen und war zu der Auffassung gelangt, dass diese keine Gültigkeit besäßen, da nach den landesherrlichen Verordnungen Verkäufe an Auswärtige verboten seien, Darauf bot das Kloster an, die Güter der Landesherrschaft gegen Erstattung des Kaufpreises „und anderer Unkosten“ zu überlasen. 

Die Laacher Güter wurden daher von zwei Winninger Schöffen eingeschätzt und beurteilt. Man bezifferte den Gesamtwert auf 2.051 Reichstaler, Darüber hinaus wären jedoch noch 1,700 Reichstaler zu investieren, um die Weinberge in einen guten Zustand zu bringen. Obwohl die Weingarten in guten Jahren einen Ertrag von über sieben Fuder Wein abwerfen sollten, konnte man sich nicht zum Kauf entschließen. 

30 Jahre später war es dann doch soweit. Mit der Auflösung der Klöster durch die französische Regierung wurde auch der Besitz des Klosters Maria Laach versteigert. Am 6. Oktober 1803 ersteigerte der bisherige Pächter Philipp Anton Schüler im Auftrag des Koblenzer Kaufmanns Jakob Kahn den Hof in der Wolfergasse, 21.

Philipp Anton Schüler war der letzte in der Reihe der Hofpächter, die die Laacher Güter gegen eine jährliche Abgabe der Hälfte der Trauben bebauten. Vor ihm werden sein Vater Christian und sein Großvater Jakob als Pächter genannt. Der letztgenannte erschien den Lacher Mönchen untauglich und man wollte ihn 1760 absetzen lassen. Doch hatten weder der Winninger Amtmann noch die Regierung zu Trarbach auf die Eingaben des Abtes geantwortet. Auch auf die Intervention der badischen Regierung zu Rastatt, dem Abt „die gottgefällige Justiz“ nicht weiter zu versagen, scheint nichts geschehen zu sein.

Das alte Hofhaus wird im Jahre 1779 als ein Wohnhaus „mit daran und darunter gebauter Scheuer mit Kelter und Stallung“ beschrieben. Im 19. Jahrhundert wohnten darin zeitweise zwei Familien. Das heutige Wohnhaus in der Bachstraße 51 stammt aus neuerer Zeit. Die mit ihrem Dach auf der (an dieser Stelle noch sehr gut erhaltenen) alten Ortsringmauer liegende alte Scheune dürfte jedoch zu dem um 1700 erbauten Anwesen gehören.

(Auszüge aus: Rainer Garbe, Klöster und Adel als Grundbesitzer – Historische Weinhöfe und ihre Pächter – Beiträge zur Ortsgeschichte)

Schießscharte der Ringmauer im Hinterhaus des ehemaligen Hofgutes Maria Laach. Foto: Lammai
alte Treppe im alten Gutshof. Foto: Lammai
Maria Laach Kennzeichen im alten Balken. Foto: Lammai