Der Schneckenkönig

Nein, diese wildlebende Weinbergschnecken gehören nicht auf den Speiseplan. Sie sind vom Washingtoner Artenschutzabkommen international geschützt. Die für den Verzehr auserkorenen Tiere stammen allesamt aus großen Schneckenzuchten. Einst in Südosteuropa verbreitet, findet man die Weinbergschnecke (helix pomatia) heute überall. Nicht ganz schuldlos sind daran die Römer, die die Weichtiere als Nahrungsmittel (Roman Snail) auf ihren Feldzügen als Proviant mitnahmen. Bis zu 10 Zentimeter werden die Schnecken lang. Die Lebenserwartung kann bis zu 20 Jahre betragen. Für ihren Lebensraum sind kalkreiche Böden erforderlich, da die Tiere Kalk für ihr Gehäuse und den Kalkdeckel benötigen. Im Winter verharren die Schnecken oft in Kaltstarte, im Sommer in Trockenstarre. Dann verschließen sie ihr Gehäuse mit dem Kalkdeckel.

Schnecken (Gastropoda) gehören zum Stamm der Weichtiere (Mollusca). Schätzungen gehen von 43.000 bis 100.000 Arten aus. Auch andere Helix-Arten sind hier  – wenn auch selten – anzutreffen: Die gestreifte Weinbergschnecke und die gefleckte Weinbergschnecke. 

Wie gesagt: Wenn Sie der wilddiebenden Weinbergschnecke begegnen lohnt der in jedem Falle der Blick: Dreht sie rechts oder gar links? Die Zeit zur Beobachtung bleibt jedenfalls, denn auch wenn es schön und feucht-warm ist, bringen es die Schnecken nur auf rund 0,4 Stundenkilometer.

 

(Quelle u.a.: Aus Fauna im Weinberg, Dr. Norman Wagner, Universität Trier)

Ist es Ihnen aufgefallen? Das eine Haus dreht links (König/in), das andere rechts. Foto: Bio-Weingut "Die Traubenhüter", Hatzenport/Mosel, Thomas u. Magdalena Ibald,
Weinbergschnecke.
Weinbergschnecke. Foto: Lammai
Das "MUSS-Buch" von Casten Ness und Theo Haart - natürlich mit der Schnecke