Mit diesem Stein, der den Boden zahlreicher Weinberge bedeckt, wurden Weinbergstreppen, Trockenmauern, Steinbögen und vieles mehr gebaut: Man spricht von der Mosel-Grauwacke oder landläufig auch vom Bruchstein. Im alten Winninger Ortskern (vor allem in der Friedrichstraße) bilden Häuser aus „Bruchstein“ charakteristische Ensembles, die den Charme der Moselgemeinde ausmacht. Diese alten Winzerhäuser wurde aus dem, man sagt auch, „Stein der Mosel“, gebaut.
Moselgrauwacke
Im „Devon“, vor ca. 350–400 Millionen Jahren, unsere Erdoberfläche beginnt sich gerade zu ihrer endgültigen Form zu verändern, liegt die Entstehung der Mosel-Grauwacke. Riesige Urmeere hatten über Jahrmillionen Sand und Mineralien in feinen Schichten abgelagert, die sogenannten Sedimente.
Durch Herausheben gigantischer Platten, Schrägstellung und Auffaltung des bis dahin vorhandengewesenen Meeresbodens formierten sich die deutschen Mittelgebirge zu ihrer jetzigen Gestalt. Dieser nahezu 60 Millionen Jahre andauernde Prozess hinterließ uns eine Art von Gesteinsformation, die Mosel-Grauwacke.
Eine durch Sedimente geformte, natürlich, schichtartige Gesteinsform, welche sich in vielfältigen Varianten nutzen lässt. Ein natürliches Bau- und Gestaltungsmaterial, das sich harmonisch an seine Umgebung anpasst, in der es entstanden ist.
Die sehr unterschiedlichen Böden sind wie geschaffen für unterschiedliche Rebsorten, wobei der Riesling hier sein ganzes Potential ausspielt.
Kalksteine
Am oberen Lauf der Mosel gab es vor 243 Millionen Jahren ein flaches Meer. Aus muschelreichen Ablagerungen und dem von Flüssen eingetragenen Ton, Silt und Sand formten sich Dolomitbänke. Muschelkalk und Mergel haben einen großen Anteil an den kalkreichen Böden; wie geschaffen für Burgunder und Elbling – die regionale Spezialität.
Sandstein
Im Buntsandstein lagerten sich im Bereich der heutigen Trierer Bucht Fluss- und Windsedimente ab, die heute als rote Sandsteine in Erscheinung treten. Auf diesem an der Mosel seltenen Ausgangsgestein steht überwiegend Riesling.
Schiefer Die Hälfte der Weinbergsflächen liegt auf devonischem Schiefer, der in verschiedenen Farben vorkommt: blau, grau, braun und rötlich. Das 400 Millionen Jahre alte Gestein verwittert leicht. Auf Schieferböden gedeihen filigrane, feinfruchtige Rieslingweine.
Grauwacke, Siltschiefer, Tonschiefer
Die Gesteine und Böden an der Terrassenmosel zwischen Zell und Koblenz waren einst Sandstrände und Wattbereiche des Urozeans. Quarzitische Sandsteine mit Silt- und Tonschiefer sind Ausgangsgestein für den größten Teil der Böden. Aufgrund der Terrassen mit ihrem warmen Mikroklima sind die Rieslingweine hier häufig üppiger in Frucht und Körper als in anderen Teilen des Moselgebietes.