In den Winninger Weinlagen sind hier und da Amphibien anzutreffen. Dazu zählt vor allem ein Schwanzlurch, besser bekannt unter dem Namen Feuersalamander. In beschatteten, feuchten Trockenmauern können die gestreifte und die gefleckte Art vorkommen. Viel häufiger haben jedoch Reptilien die Weinbergslandschaft zu ihrem Revier erkoren. Bei den Echsen können die Zauneidechse, die Mauereidechse und die westliche Smaragdeidechse (äußerst selten) entdeckt werden. Dazu zählt auch die Blindschleiche, die keine Schlange ist. Blind ist sie auch nicht. Der Name stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet „blendender oder blinkender Schleicher“. Doch auch „richtige“ Schlangen sind in Winninger Fluren keine Seltenheit. Kreuzotter, Ringelnatter, Würfelnatter und vor allem die Schlingnatter gehen im Weinberg und der Umgebung auf Jagd.
Entdeckertipp: Die gefährdete und streng geschützte Schlingnatter oder Glattnatter (Coronella austriaca) findet man zwischen Mai und September eigentlich nur mit Glück und zumeist beim Sonnen an Weinbergsmauern. Im Frühjahr am ehesten vormittags an besonnten Mauern, im Sommer an bewölkten, wechselhaften, nicht zu heißen Tagen. Um einer Verwechslung mit der Kreuzotter vorzubeugen, heißt es: »Schau mir in die Augen, Kleines«, Die Schlingnatter hat runde Pupillen, bei der Kreuzotter sind sie viperntypisch senkrecht geschlitzt. Zudem ist ihr Kopf vom Körper kaum abgesetzt, und ihre Schuppen sind ungekielt, was ihr den Zweitnamen Glattnatter eingebracht hat.
(Quelle: 111 Tiere und Pflanzen an der Mosel die man kennen muss, Emons: Verlag)
Doch keine Sorge: Alle diese Schlangenarten sind nicht giftig und sehr scheu. Die Tiere stehen unter strengem Schutz.